Afterloading

Das Afterloading ist im Gegensatz zur Seed-Implantation ein Verfahren, bei dem die Strahlenquelle nur temporär im Tumor verbleibt. Diese Methode zeichnet sich durch eine hohe Effektivität bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen aus. Die Afterloading-Therapie wird im Vergleich zur Seed-Implantation auf breiter Ebene eingesetzt. Zum Einsatz kommt diese Art der Behandlung beim Prostatakarzinom, bei gynäkologischen Tumoren, Bronchialtumoren, Speiseröhrentumoren und bei Tumoren im Hals-Nasen-Ohren Bereich. Da in der Strahlenklinik Köln sehr viele Prostatabehandlungen durchgeführt werden, soll an dieser Stelle nur das Afterloading Verfahren bei der Therapie des Prostatakarzinoms genauer beschrieben werden.
Das HDR-Afterloading Verfahren bei der Behandlung des Prostatakarzinoms wird überwiegend in Kombination mit der so genannten Externen Bestrahlung durchgeführt. Das Afterloading sollte außerdem mindestens 2-3 mal durchgeführt werden. Die Gründe dafür sind ausschließlich strahlenbiologischer Art. Diese Methode wird in der Regel bei Patienten mit einem etwas erhöhten Risiko eines lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms durchgeführt. Durch die externe Bestrahlung werden nämlich auch die Randbereiche und die lokalen Lymphknoten um die Prostata herum bei der Behandlung miterfasst.

Behandlungserfolg

Auch hier gilt ähnliches wie bei der Seed-Implantation. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass die kombinierte Afterloading-Behandlung überwiegend bei den Risiko-Patienten durchgeführt wird. Für diese Patientengruppe zeigt sich in Studien eine Heilungsrate von 60-80% (Stone et al. 1999, Kovac et al. 2002). Damit ist diese Technik der Strahlentherapie bei Risiko-Patienten der operativen Therapie sogar überlegen. PSA-Kontrollen sollten auch bei dieser Therapie im ersten Jahr vierteljährlich und im zweiten Jahr halbjährlich erfolgen.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen der Afterloading-Behandlung sind mit denen der Seed-Implantation vergleichbar. Da das Afterloading in der Regel mit einer externen Bestrahlung kombiniert wird, muss hier entsprechend differenziert werden. Bei der externen Bestrahlung kann es ebenfalls zu lokalen Reizungen von Blase und Darm kommen, die Nebenwirkungen des Darms sind hier jedoch etwas häufiger. Auch über eine gewisse Müdigkeit klagen einige Patienten bei der äußeren Bestrahlung. Sie ist vergleichbar mit der Müdigkeit, die nach einem ausgedehnten Sonnenbad auftritt und wird auch als „Strahlenkater“ bezeichnet. Auch hierbei verschwinden in der Regel alle Nebenwirkungen nach Abschluss der Behandlung. Das Aftertloading hat bei der kombinierten Behandlung nur sehr wenige Nebenwirkungen, da es nur als kleinvolumige Dosisaufsättigung (Boost) im Tumor eingesetzt wird.



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